Als Heimatschriftstellerin protestierte Clara Viebig gegen die fortschreitende Industrialisierung und Urbanisierung, in Folge derer in den spaten Jahren des 19. Jahrhunderts immer mehr Dorfer zerstort wurden. Entsprechend maß sie in ihren Werken dem Lob der Heimat und der Erde einen hohen Stellenwert zu.
Im Roman Die goldenen Berge preist sie die Heimatlandschaft und den bauerlichen Besitz - die Scholle. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Winzerfamilie Bremm, die durch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges, der Inflation und der Wahrungsreform einen wirtschaftlichen Niedergang erlebt. Der Vater Simon Bremm hangt an seinem kleinen Besitz, mit dem er durch Blutsverwandtschaft uber eine lange Ahnenreihe verbunden ist. Aus der Liebe zu Besitz und Arbeit resultieren Bodenstandigkeit und Konservativismus.
Obwohl er durch eine schlechte Wirtschaftslage in seiner Existenz bedroht ist und die Reprasentanten der Rheinischen Republik Hilfe versprechen, lehnt er revolutionare Maßnahmen ab. In den Augen des Vaters und der ubrigen Winzer des Dorfes sind die Separatisten die Verrater an Heimat und Reich. Ihnen erscheinen die Steuern und Sonderabgaben als ungerecht und unverstandlich. Der Winzeraufstand in Bernkastel macht schließlich auf die Ausweglosigkeit des gesamten Winzerstandes aufmerksam. Nachdem der Aufstand Erfolg hat, werden die Winzer steuerlich entlastet und erhalten betrachtliche Aufbauhilfen. Somit schutzen die Moselwinzer ihre Weinberge und Heimat.
Clara Viebig als Heimatschriftstellerin hat also gezeigt, dass die Weinberge an der Mosel fur die Moselwinzer Die goldenen Berge sind.